Pflichtenheft


Das Pflichtenheft besitzt neben einer Einleitung, die den Leser grob über das Projekt, dessen Kontext und Zielsetzung informiert, mindestens zwei Teile.

Im ersten Teil wird zunächst genau – genauer: so genau wie nötig – das Ziel spezifiziert.

Manchmal erstellen Sie ein Programm. Oder sie erstellen etwas, das aus Hard- und Software besteht – das ist dann ein System, ein Produkt.

Die Spezifikation umfasst funktionale und nichtfunktionale Eigenschaften, die ein Programm (oder System) besitzen soll.  Sie erfassen die sog. Anforderungen in der Form

  1. 10.

  2. 11.Das Programm soll die Lottozahlen der jeweils nächsten Woche richtig vorhersagen.

  3. 12.

Anforderungen werden eindeutig über Nummern identifiziert. Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden Anforderungen oft gruppiert – strukturiert. Wenn Anforderungen wegfallen (s.u.), dann bleiben die Nummern der alten Anforderungen erhalten.

In anderen Fällen ist Ihr Ziel (Ihr Ergebnis) ein Dokument: Eine Studie, eine Erhebung, ein Vergleich von z.B. Technologien oder Produkten. Die Spezifikation des Ergebnisses wird dann durch die Struktur bzw. den geplanten Inhalt des Dokuments – also durch ein kommentiertes Inhaltsverzeichnis – so genau wie nötig beschrieben.

Der zweite Teil des Pflichtenheftes beschreibt Ihre Planung zur Durchführung des Projektes.

Ein Arbeitsplan mit Meilensteinen ist erforderlich: Welches Zwischenziel möchten Sie bis wann erreichen? 

Auch die Planung Ihrer Aufwände (Arbeitsstunden, die Sie dem Projekt widmen) ist Bestandteil Ihres Pflichtenheftes. In einem ersten Ansatz verteilen Sie die gesamte Arbeitszeit (die genaue Zahl kommt aus dem Modulhandbuch, oft sind es 150h für jeden TN) gleichmäßig auf die geplanten Wochen auf.

Ebenso werden Ihre Pflichten als Auftragnehmer wie auch meine Pflichten als Auftragnehmer aufgeführt. Sie schreiben in Ihr Pflichtenheft, dass auf Fragen (Emails) des Auftraggebers innerhalb von 48 Stunden eine Reaktion (ebenfalls per Email) erfolgt. Weitere Details sprechen wir ab.

Ein dritter Teil kann die Idee / der Ansatz zur Lösung aufzeigen, z.B., wenn ein Produkt das Ziel ist. Bei Studien etc. ist dieser Teil i.d.R. nicht vorhanden.

Und es gehört zum guten Ton dazu, dem Leser ein Verzeichnis der Abkürzungen zu geben bzw. besondere Begriffe in einem Glossar zu erklären.

Bei Änderungen von Inhalt und/oder Plan (mit mir abgesprochenen sein müssen!) wird das Pflichtenheft aktualisiert: Es bekommt eine neue Version, ein neues Datum und einen neuen Eintrag in der Änderungshistorie. Außerdem nutzen Sie die Änderungsverfolgung Ihrer Textverarbeitung, damit ich schnell die modifizierten Stellen finden kann.

Das gilt auch dann, wenn die Bearbeitung des Projekts durch Sie länger als eine Woche (7 Tage) pausiert: Dann wird – falls notwendig– im Einvernehmen mit mir der Plan geändert und damit das Pflichtenheft aktualisiert.

Ich erhalte während dieser Zeit keine Wochenberichte. Es liegt in Ihrer Verantwortung, die Bearbeitung fristgerecht wieder aufzunehmen.

Bitte beachten Sie: Sie legen mir Ihre Version des Pflichtenheftes vor – ich bin in der Regel nicht mit dem ersten Versuch einverstanden. Sie planen also immer auch Aufwand für die notwendige Änderung. Danach gebe ich kein Feedback mehr, das Ergebnis (und einen Beitrag zur Note!) bestimmen dann Sie.